Der weiße Chateau Musar wird aus den lokalen Sorten Obaideh (möglicherweise der Vorfahre des Chardonnay) und Merwah (verwandt mit Semillon) gekeltert.
Chateau Musar White is a truly unique white, made from ancient Lebanese varieties Obaideh and Merwah, dating back thousands of years. Reputedly, the ancestors of Chardonnay/Chasselas and Semillon, they are among only 6 indigenous grapes still commercially cultivated in Lebanon. The vineyards were planted between 50-90 years ago, at around 1,300 metres above sea level in the foothills of the Anti-Lebanon Mountains near Ain Arab on stony, chalky soils, and on the seaward side of Mount Lebanon in Baqaãta, on calcareous gravels. The vines remain phylloxera-free and are still on their own roots. Few vineyards of this calibre and history remain in the world.
The style is reminiscent of a dry Sauternes or a mature white Graves: rich and intensely zesty, with very complex, long-lasting flavours. As such, the wine benefits from decanting and is best served at around 15° C (‘cellar cool’ rather than chilled)
Vintage Notes:
2006 was a challenging year in Lebanon as in July, without warning, the country came under siege – naturally everybody thought that the vintage would be lost but we persevered even though the conditions around us were very difficult and dangerous. Our initial impressions then were that the whites from 2006 would be outstanding – the Merwah matured unusually slowly this year and was harvested as late as the 18th October.
The Chateau Musar White 2006 is an immensely appealing honey colour with a nose and palate of orange blossom, honey, toasted bread, almonds and basil. A very well balanced wine with good fresh lemon acidity and a long finish of citrus leaves, vanilla and honey. It is rich and concentrated but still elegant and
subtle about its richness.
“My whites are my first reds, they are to be served at room temperature, they will go with more foods than any of my reds, they are more serious than my reds and their dimensions are way bigger than any of my reds”
(Serge Hochar, Chateau Musar)
Das Weingut im aus dem 18. Jahrhundert stammenden Schloss Mzar in der Stadt Ghazir 25 Kilometer nördlich von Beirut im Libanon wurde vom Franzosen Gaston Hochar im Jahre 1930 gegründet. Das Weingut Musar wurde jahrzehntelang vom legendären und sehr sympathischen Serge Hochar geleitet, der leider im Dezember 2014 verstarb. Als Familienbetrieb führen seine Söhnen Gaston (Önologe und Weinmacher) und Marc (Marketing und Finanzen) das Weingut äußerst erfolgreich weiter.
Das Gut wurde 1979 auf der Weinmesse im englischen Bristol schlagartig über Nacht bekannt, als sämtliche Verkoster seinen Rotwein sehr hoch bewerteten. Dies ebnete den Weg für die weiteren großen Erfolge und brachte dem libanesischem Wein zurecht weltweit hohes Ansehen. Im Jahre 1984 wurde Serge Hochar als „Decanter man of the year” vom Magazin Decanter ausgezeichnet.
Chateau Musar steht für höchste Qualität. Man selektioniert das Traubenmaterial schon stark im Weinberg, beschränkt die Erträge der alten Reben auf burgundisches Grand Cru-Niveau (ca. 25hl/ha), lässt die Weine 1,5 bis 2 Jahre in bester französischer Eiche reifen bevor sie nach weiteren 3-4 Jahren Flaschenreife für den Verkauf freigegeben werden.
Für die Rotweine wird, oft auch in gleichen Teilen, Cabernet Sauvignon, Cinsault und Carignan verwendet. Die Vinifikation entspricht der in Bordeaux obwohl das Endprodukt oft mit diesem nicht zu vergleichen ist. Genau das ist das spannende an Ch. Musar.
Mal präsentieren sich die Weine ähnlich einem großartigen Chateauneuf du Pape, mal eher einem hervorragenden Bordeaux, mal weisen sie gar burgundische Züge auf. Je nach Jahrgang und jedes mal jedoch eigenständig und doch typisch Musar.
Das Reifepotenzial ist immens. Ein in 2009 verkosteter 1959er Musar präsentierte sich auf höchstem Niveau und wurde zu einem unvergesslichen Weinerlebnis. Es gibt kaum einen anderen Wein, der sich so eigenständig und unikat präsentiert aber auch polarisiert.
Das gilt nicht nur für die Rotweine sondern auch für den Rosé und Weißwein die beide ebenfalls mit größter Hingabe und in leicht aeroben Stil bereitet werden.
Nicht zu vergessen ist der kleine Bruder vom Chateau Musar. Er trägt den Namen des Gründers (Hochar) mit dem Untertitel "Pere et Fils", denn seit der Gründung wurde das Zepter stets an den oder die Söhne weitergegeben. Hierbei handelt es sich nicht im klassischen Sinne um einen Zweitwein. Dieser ausgezeichnete Rotwein wird aus einer Einzellage mit über 50 Jahre alten Rebstöcken bereitet. Stylistisch erinnert er an die nördliche Rhone (vielleicht Cornas oder Saint Joseph) und etwas, mit seinen Kräuteraromen, an den Süden Frankreichs. Aber auch beim Hochar gilt: Er ist ebenfalls typisch Chateau Musar!